An der Ecke Eppelborner Straße/Zum Bach im Ortsteil Eppelborn-Habach steht das „Bauernhaus Habach“, das die Gemeinde Eppelborn 1990 erwarb und in den folgenden vier Jahren restaurierte. Am 2. Juni 1994 wurde das Bauernhaus der Öffentlichkeit übergeben. 1995 erfolgte die Übertragung des Gebäudes an die „Stiftung Kulturgut Gemeinde Eppelborn“. In dem Haus wird das „Leben auf dem Lande“, wie unsere Vorfahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebten und arbeiteten, dokumentiert. Im September 1994 wurde das Bauernhaus mit dem Saarländischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet und im Dezember desselben Jahres erhielt es eine Sonderanerkennung im Rahmen des Landeswettbewerbes „Saarländische Bauernhäuser – Zeugnisse unserer Heimat“. (Foto: Gemeinde Eppelborn)
Bei dem 1847 fertig gestellten Gebäude, an das im Jahre 1896 ein Pferdestall und ein Schuppen mit Schmiede angebaut wurden, handelt es sich um ein südwestdeutsches Bauernhaus, bei dem sich Wohn- und Wirtschaftsteil unter einem Dach befinden.
Vom Flur im Erdgeschoss des Wohnteils kommt der Besucher in das Wohnzimmer, das früher nur zu besonderen Anlässen benutzt wurde. Das Schlafzimmer schließt sich an. In der Küche sind die früher üblichen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Eine steile Holztreppe verbindet die Küche mit dem Obergeschoss des Wohntraktes, in dessen Vorraum sich eine Rauchkammer befindet. In dem großen Raum des Obergeschosses werden Ausstellungen zu verschiedenen Themen gezeigt. Eine weitere Holztreppe führt die Besucher direkt unter das Dach. Im Keller des Wohnbereiches sind die Gewölbedecke, der Backofen und der Sauerkrauttrog aus Sandstein beachtenswert. Vom Flur des Erdgeschosses gelangt der Besucher durch eine Tür direkt in den Wirtschaftsteil des Bauernhauses und zwar zunächst in den Kuhstall, im dem auch Kälber und Schweine untergebracht waren. An den Kuhstall schließt sich die nach oben offene Tenne an, neben der sich der Pferdestall befindet. Diese drei Räume sind mit zahlreichen Gegenständen ausgestattet, die über die bäuerliche Arbeitsweise informieren. Von der Tenne gelangt der Besucher in die Werkstatt des Bauern. Über dem Kuh- und Pferdestall befindet sich eine größere Ausstellungsfläche auf der zahlreiche landwirtschaftliche Geräte zu sehen sind. Bei der Außenanlage ist vor allem das alte Pflaster des Hofes beachtenswert, das angeblich aus einer villa rustica im Wald „Steinhaus“ stammen soll. Bäume, ein alter Weinstock am Giebel, ein alter „Plumpsklo“ und ein Bauerngarten sorgen für ein schönes Ambiente um das Bauernhaus.
Das Bauernhaus ist aber nicht nur ein reines Museum.
Es finden im Verlauf eines Jahres viele Veranstaltungen darin statt. So wird die Kunst in all ihren Facetten im Bauernhaus Habach präsentiert. Spannt doch besonders der Gegensatz von altem Gebäude und Lebensart zu gegenständlicher bis abstrakter Kunst einen interessanten Bogen, dem man sich nur schwer entziehen kann. In den vergangenen zwanzig Jahren fanden neben Kunstausstellungen auch Ausstellungen zur Regionalgeschichte, Volkskunst und Brauchtum statt. Autorenlesungen, das Singen alter Volks- und Heimatlieder, das seit Jahren bei Kindern sehr beliebte „Rommelkoppschnitzen“ im Herbst und seit drei Jahren der monatliche Treff zum „Stricken und Maijen“, Sitzungen des Ortsrates und von Vereinen sorgen für „Leben“ im Bauernhaus.
Der Besuch von Schulklassen ist immer ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten. Die meisten Gerätschaften etc. sind den Jungen und Mädchen ja nicht bekannt und so macht es dem Museumspersonal hier besondere Freude diese Exponate und insbesondere die alten Bräuche zu erklären und zu erzählen.
Wenn die Kinder dann nach Beenden der Schnitzeljagd durchs Bauernhaus in der „Gudd Stubb“ oder an Tischen und Bänken auf dem Hofgelände ihr Zuckerbrot und eine Tasse Milch verzehren ist es für alle ein unvergesslicher Tag im Bauernhaus Habach gewesen.
Dass das Gebäude und seine Anlagen sich in all den Jahren in einem vorbildlichen Zustand befinden, ist zum einen der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Eppelborn und zum anderen dem Engagement ehrenamtlicher Helfer/innen zu verdanken. Ohne sie könnte der Museumsbetrieb in dieser Weise nicht laufen. Fazit: Das Bauernhaus Habach ist allemal eine Besichtigung wert.
Öffnungszeiten: April - Mitte Dezember jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr.
Außerhalb der Öffnungszeiten können gerne auch telef. Besichtigungstermine vereinbart werden: Stiftung Kulturgut Gemeinde Eppelborn, Herr Scholtes, Tel. 06881 / 962628 oder email: scholtes.aloysius@kulturamt-eppelborn.de
Der Eintritt ist frei.
Quelle: Infobrief des Saarländischen Museumsverbandes vom November 2014 Ausgabe 2/2014
Peter Dörr,
Zum Hettelwald 7
66571 Habach
Telefon: 06881/88296
E-Mail:
ov.peterdoerr@t-online.de
Sprechstunde:
Mittwochs 18.00-19.00 Uhr
im Bürgerhaus
und nach besonderer tel. Vereinbarung
Bei Fragen, Anregungen oder Sonstiges können Sie auch direkt eine Email an
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